SPÖ: Ausbau des AKW Dukovany sorgt für Unverständnis

SPÖ: Ausbau des AKW Dukovany sorgt für Unverständnis

SPÖ-Energiesprecher Schroll setzt sich für Energiezukunft ein, in der Atomkraft keine Rolle spielen darf

Das vorgelegte Finanzierungsprogramm für den Ausbau des AKW Dukovany wurde zuletzt von der tschechischen Regierung genehmigt. Dies sorgt für Unverständnis und Kopfschütteln bei SPÖ-Energiesprecher Alois Schroll, immerhin liegt das AKW nur 35km von der österreichischen Staatsgrenze entfernt, also in unmittelbarer Nähe: „Wie hier das UVP-Verfahren abschließend ein positives Gutachten ausstellen kann und von annehmbaren Auswirkungen für Gesundheit und Umwelt berichten kann, ist mir persönlich ein Rätsel. Das bestehende AKW mit seinen 4 Reaktoren ist veraltet und anfällig, die Versorgung mit Kühlwasser ist ebenfalls problematisch. Dass man hier weitere Reaktorblöcke errichten will, entzieht sich jeglicher Logik. Noch dazu zeigen Beispiele sowohl aus der jüngeren und älteren Vergangenheit, dass diese Technologie anfällig ist.“

Das Finanzierungskonzept wurde von der tschechischen Regierung nicht nur gebilligt, sondern mit 70 Prozent der Gesamtkosten übernimmt der Staat direkt den Großteil der Projektkosten, bei dem etwa 6,1 Mrd. Euro in zusätzliche 1-2 Reaktorblöcke investiert werden. „Wir sprechen hier von gewaltigen Summen. Geld, das im Ausbau der Erneuerbaren Energien weitaus besser aufgehoben wäre“, so der SPÖ-Abgeordnete Schroll.

Der Baubeginn 2029 und die geplante Inbetriebnahme 2036 zeigt eindeutig die langfristige strategische Ausrichtung der Regierung im Bereich der Energiepolitik und des Umweltschutzes: „Dass hier nicht alle Länder am gleichen Strang ziehen, ist mehr als deutlich. Anstatt sinnvoll und langfristig in den Ausbau erneuerbarer Energien zu investieren, werden hier Milliarden Euro in eine Technologie gebuttert, die im Zusammenhang mit der Energiewende eigentlich auf das Abstellgleis verfrachtet gehört; Atomkraft ist weder klimaneutral, grün oder nachhaltig – und schon gar nicht sicher. Vielmehr steht sie für all das, gegen das wir kämpfen und uns einsetzen“, fasst der SPÖ-Energiesprecher zusammen.

Investitionen in diese Technologie lassen das große Ganze, das gemeinsame Ziel der Energiewende, in weite Ferne rücken. Wir befinden uns mitten in einem Klimawandel, darauf gilt es mit einem Energiewandel zu reagieren. Hier müssen die einzelnen Staaten ihren Beitrag leisten und aktiv in nachhaltige und erneuerbare Energieformen investieren: „Es kann nicht sein, dass einzelne Länder hier genau in die entgegengesetzte Richtung steuern und an veralteten Technologien festhalten. Ein energiepolitischer Fleckerlteppich in Europa bringt nichts. Nur gemeinsam wird man hier zu einem positiven Ergebnis kommen“, so Schroll, der auch die Nachbarländer in der Pflicht sieht: „Es ist an der Zeit, dass die Europäische Union und die einzelnen Länder hier klar Position beziehen und auch ein Zeichen gegen Atomkraft setzen – ganz im Sinne des notwendigen Ausbaus der erneuerbaren Energien für eine nachhaltige, grüne und sichere Energie.“

Dass es auch anders geht, zeigt das Beispiel Planai, wo gerade in Kooperation mit Wien Energie eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb genommen wurde. Mindestens sechs weitere Anlagen auf den Seilbahnstationen sollen folgen, um so den benötigten Strom aus der Solarenergie zu gewinnen. Für SPÖ-Energiesprecher Schroll ein Musterbeispiel, das zeigt, dass auch in der stark energieverbrauchenden Wirtschaft ein Umdenken nötig und möglich ist: „Dieses Beispiel zeigt, was alle möglich wäre; es braucht nur die entsprechenden Rahmenbedingungen seitens der Regierung und auch den Willen aller Beteiligten dazu“, so der SPÖ-Energiesprecher Schroll.

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