Schroll fordert rasche finanzielle Hilfe für Wiener Sängerknaben

Schroll fordert rasche finanzielle Hilfe für Wiener Sängerknaben

Corona Krise bedroht kulturelles Erbe Österreichs

SPÖ-Abgeordneter Alois Schroll drängt auf rasche finanzielle Unterstützung durch die Bundesregierung für die traditionsreiche Institution der Wiener Sängerknaben, „sonst wird es bald still werden im Palais Augarten“. Die Sängerknaben sind eines der kulturellen Wahrzeichen, ein Aushängeschild Wiens und Aushängeschild für ganz Österreich. Ihre Haupteinnahmequelle sind Auftritte und Tourneen. Da das zur aber Zeit nicht möglich ist, ist ihre Existenz gefährdet, wenn keine finanzielle Unterstützung gegeben wird, so Schroll am Freitag gegenüber dem Pressedienst der SPÖ.

Die Sängerknaben sind über die Grenzen Österreichs hinweg bekannt und als musikalischer Botschafter auf der ganzen Welt geschätzt. Die Ausbildungs- und Chortradition der Wiener Sängerknaben wurde sogar ins Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes in Österreich aufgenommen und sind als historisch bedeutsames Brauchtum somit Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Nicht nur die unzähligen weltweiten Tourneen machten die Wiener Sängerknaben zu einem der bekanntesten Chöre der Welt, vielmehr reicht ihre Geschichte bis ins 15. Jahrhundert zurück.

SPÖ-Abgeordneter im Nationalrat Alois Schroll besuchte vor kurzem die Wiener Sängerknaben im Palais Augarten, an ihrem Stützpunkt, der zugleich als Schule, Internat und gesangliche Ausbildungsstätte der Jugendlichen fungiert. Schroll überzeugte sich selbst von der hervorragenden Arbeit vor Ort und machte sich ein Bild der aktuellen Situation. Schroll: „Mit ihrer langen Tradition sind die Wiener Sängerknaben ein Teil der österreichischen Identität und zurecht etwas, auf das wir Österreicherinnen und Österreicher stolz sein können.“ Als privater Verein bildet die Institution der Wiener Sängerknaben rund 100 aktive Sängerknaben aus. Dabei kommen die Kinder aus der ganzen Welt. Daneben gibt es auch eine Volksschule und ein Oberstufengymnasium mit Schwerpunkt Gesang, wodurch auch für Mädchen die Möglichkeit geschaffen wurde, die – in ihrer Art einzigartige – Schule zu besuchen. Insgesamt geht es also um etwa 300 Kinder und Jugendliche, diese Bildungseinrichtung gilt es zu sichern, so Schroll.

Als gemeinnütziger Verein sind die Wiener Sängerknaben finanziell auf die Auftritte angewiesen, ca. 70 Prozent ihres 3-Millionen Euro Budgets werden so gedeckt. Der Internatsbeitrag beträgt lediglich 100 Euro monatlich, mit dem alles abgedeckt wird – von der Ausbildung bis hin zum täglichen Leben im Internat. Jeder soll dadurch die Möglichkeit haben, das Internat zu besuchen und Teil der Sängerknaben zu sein.

Die aktuelle Situation trifft die Wiener Sängerknaben dabei doppelt hart: als privater, gemeinnütziger Verein fließen keine Bundesförderungen und ohne die großen Tourneen der Sängerknaben entfällt die Haupteinnahmequelle. In der Folge sind die Kosten nur sehr schwer zu decken. Vor allem die Personalkosten machen hierbei den größten Brocken aus, so Schroll. Bis zum Jahresende werden die Einnahmen aus den Auftritten fehlen, aber gerade im Herbst stehen traditionell die großen Tourneen in Deutschland, USA und Japan auf dem Programm. Geld, das in den Kassen fehlt. Wie es am Jahresende weitergeht, steht daher in den Sternen.

Schroll fordert daher Unterstützung seitens der Bundesregierung für die Sängerknaben: „Gerne schmücken sich die Politikerinnen und Politiker in Österreich mit den Wiener Sängerknaben und zu Recht wird unermüdlich betont, dass die Institution mit ihrer langen Tradition ein wichtiger Bestandteil in Österreichs Kulturlandschaft ist. Jetzt heißt es aber auch Taten folgen zu lassen und die dringend benötigten Hilfen bereitzustellen. Ohne finanzielle Unterstützung wird die Weiterführung dieser Einrichtung gefährdet sein. Eine derart traditionsreiche Institution darf nicht im Stich gelassen werden“, schloss der SPÖ-Abgeordnete.

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